Basistherapien bilden seit mehr als 50 Jahren das Rückgrat der Behandlung entzündlich-rheumatischer Erkrankungen. Sie bremsen die Aktivität des Immunsystems, welches im Falle entzündlich-rheumatischer Erkrankungen dahingehend fehlgesteuert ist, dass es die Gelenke des eigenen Körpers als Feinde ansieht, die es zu zerstören gilt. Die historisch erste, wirksame Basistherapie war das Kortison, dessen Wirkungen segensreich waren, dessen Nebenwirkungen aber den langfristigen Einsatz hoher Dosierungen unmöglich machten (sehr niedrige Kortison-Dosierungen sind bis heute häufig sehr sinnvoll und wirksam – neben den aktuellen Basistherapien). Die Basis-Medikamente wirken in die gleiche Richtung wie Kortison, ohne dessen Langzeit-Nebenwirkungen zu besitzen.

Heute übliche Basistherapien sind:

Methotrexat (Metex, MTX, Lantarel)

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Methotrexat (MTX) wird als Basismedikament der Rheumabehandlung weltweit am häufigsten eingesetzt. Es gehört zur Gruppe der „Immunmodulatoren“ und greift in den Folsäurestoffwechsel ein, den die Zellen des Immunsystems zur Zellteilung benötigen. Dadurch unterdrückt MTX die akute Entzündungsreaktion. Die Behandlung erfolgt mit Tabletten oder Fertigspritze einmal wöchentlich, die Wirkung tritt nach ca. 4 bis 8 Wochen ein.

Leflunomid (Arava)

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Leflunomid ist ein antirheumatisches Basistherapeutikum zur Behandlung einer aktiven rheumatoiden Arthritis und Psoriasis-Arthritis. Das Medikament bewirkt eine Hemmung der Pyrimidinsynthese. Dies führt zu einem verringerten Wachstum autoimmun aktiver T-Lymphozyten und zu einer geringeren entzündlichen Aktivität in den Gelenken. Leflunomid kann eine Alternative zu MTX sein, wenn dieses nicht vertragen werden sollte.

Sulfasalazin (Pleon, Salazopyrin)

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Sulfasalazin wird bei der Langzeitbehandlung rheumatischer Erkrankungen eingesetzt. Das Basistherapeutikum beeinflusst das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend. Es wird als Tablette eingenommen. Die Dosierung wird langsam gesteigert, die Wirkung tritt zwischen der 8. und 12. Behandlungswoche ein.

Ciclosporin A (z. B. Immunosporin)

Ciclosporin A ist ein langwirksames Basistherapeutikum zur Behandlung entzündlich-rheumatischer Erkrankungen wie der aktiven rheumatoiden Arthritis. Es hemmt bestimmte Zellen der körpereigenen Abwehr, die T-Lymphozyten, und führt zu einer Blockade der Interleukin-2-Produktion. Dadurch wird die Tätigkeit des Immunsystems vermindert.

Hydroxychloroquin (Quensyl)

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Das Basismedikament Hydroxychloroquin wird zur symptomatischen Behandlung einer rheumatoiden Arthritis und eines Lupus erythematodes angewendet. Das Medikament vermindert die Tätigkeit des Immunsystems, verhindert Schmerzschübe und wirkt entzündungshemmend. Die Wirkung tritt nach ca. 3 (bis 6) Monaten ein.

Azathioprin

Azathioprin wird bei der Behandlung der chronischen Polyarthritis als langwirksames Antirheumatikum eingesetzt. Es dient auch als Immunsuppressivum beispielsweise bei Kollagenosen, systemischem Lupus erythematodes und Vaskulitiden. Das Medikament wird in Form von Tabletten eingenommen, die Wirkung setzt nach einer Einnahmezeit von 2 bis 5 Monaten ein.
Die optimale Auswahl und Dosierung dieser Basistherapien (nicht selten kombiniert) und die regelmäßige Nebenwirkungsüberwachung (bevor Nebenwirkungen auftreten) ist eine Hauptaufgabe internistischer Rheumatologen mit dem genannten Ziel.

Die optimale Auswahl und Dosierung dieser Basistherapien (nicht selten kombiniert) und die regelmäßige Nebenwirkungsüberwachung (bevor Nebenwirkungen auftreten) ist eine Hauptaufgabe internistischer Rheumatologen mit dem genannten Ziel.